Fichtelgebirgstour - Gipfeltrio ohne Weihnachtsmarkt
Samstag, 16. Oktober 2021
3x3 Fichtelgebirge oder wie der Zug uns Beine macht
Drei Jahre fahren wir nun schon ins Fichtelgebirge, drei verschiedene Touren, und immer drei Gipfel.
Mit dem Zug ging es in zwei Stunden nach Weidenberg, unseren Ausgangspunkt. Noch ohne konkreten Tourenplan rollten wir los. Wie immer galt das Motto, einfach fahren und treiben lassen.
Nach einem strategischen Kaffeestopp in Warmensteinach stand der grobe Tourenplan. Ochsenkopf, Schneeberg und Nusshardt, sollten heuer das Gipfeltrio bilden.
Zwei Seilbahnen führen hoch zum zweit höchsten Gipfel des Fichtelgebirges, dementsprechend groß ist der Trubel dort. Kurze Rast, ein Blick, ein Foto. Die Abfahrt vom Ochsenkopf führte uns vorbei an der Weißmainquelle. Wenn der Main kurzzeitig Niedrigwasser führt, dann ist das unsere Schuld, denn wir füllten dort unsere Trinkflaschen mit dem Wasser des Mains. Interessant dabei ist, nicht unweit von der Weimainquelle entfernt entspringt die Fichtelnaab. Während sich die Wassermoleküle des Mains in die Nordsee fließen, finden sich die Wasserteilchen der Fichtelnaab im Schwarzen Meer wieder. Genau zwischen beiden Quellen verläuft die Europäische Wasserscheide.
Am Karchessee erreichten wir den tiefsten Punkt unserer Abfahrt vom „Bullhead“, wie der Ochsenkopf auch bezeichnet wird. Rechts, links, rechts, links, rechts, lautete die Ansage für die Abzweigungen hinauf, auf den Höhepunkt des Fichtelgebirges, den Schneeberg. Die 360° Aussicht vom Aussichtsturm entschädigte jeden Schweißtropfen der Auffahrt.
Zum dritten Gipfel unseres Trios mussten wir nicht hochradeln, sondern durften zu ihm abfahren. Von hier konnten wir nochmal den Blick auf den Ochsenkopf und den Schneeberg zurückschweifen lassen. Ein Blick auf die Uhr verdeutlichte uns, mehr zu fahren und nicht so viel zu schauen, wenn wir den Zug nicht verpassen wollten.
Zum Glück wurde der Fichtelsee für Bauarbeiten teilweise abgelassen, so dass es uns nicht so schwer fiel dort keine Rast am Seehaus einzulegen. Stattdessen radelten wir weiter nach Fichtelberg, wo sich das bekannte Automobilmuseum befindet. Noch eine Auffahrt und rund 12 km standen uns bevor, aber nur noch eine Stunde Zeit bis zur Abfahrt des Zuges. Die Hoffnungen diesen noch zu erwischen schwanden dahin. Wir sahen uns schon zwei Stunden am Bahnhof auf den nächsten Zug warten.
Doch wer hätte das gedacht, ehe wir uns versahen hatten wir den letzten Berg gemeistert. Von nun an ging es nur noch bergab. Durch den Trick, auf den letzten Trail zu verzichten und im Formationsflug im Stile eines Teamzeitfahrens die letzten sechs Kilometer nach Weidenberg auf der Straße zu radeln, gelang es uns den Zug zu erwischen. Ja, wir hatten plötzlich noch so viel Zeit, dass wir uns im Supermarkt mit Proviant eindecken und sogar noch völlig tiefenentspannt eine heiße Schokolade trinken konnten.